Isomaltulose

Isomaltulose ist ein natürlicher Zweifachzucker (Disaccharid) der strukturell herkömmlichem Haushaltszucker (Saccharose) ähnelt. Wie dieser besteht auch Isomaltulose aus Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker), die allerdings auf eine andere Weise miteinander verknüpft sind. Während das 1. Kohlenstoffatom der Glucose bei Saccharose mit dem 2. Kohlenstoffatom der Fructose verknüpft ist (alpha-1,2-glycosidische Bindung), ist es bei der Isomaltulose das 6. Kohlenstoffatom der Fructose (alpha-1,6-glycosidische Bindung).
Obwohl beide Zweifachzucker aus den gleichen Zuckerbausteinen zusammengesetzt sind, sorgt dieser kleine Unterschied dafür, dass Isomaltulose von den Enzymen im Dünndarm deutlich langsamer als Saccharose gespalten wird. Glucose und Fructose werden so nur gemächlich freigesetzt, in den Blutkreislauf überführt und dort langsam aber gleichmäßig zur Energieversorgung an die Zellen weitergeleitet.

Ist Isomaltulose natürlich?

Isomaltulose kommt in der Natur in einigen zuckerreichen Lebensmitteln wie Honig oder Zuckerrohr vor. Für die Verwendung in der Küche wird diese in einem speziellen Fermentationsverfahrens aus natürlichem Rübenzucker gewonnen.

Schadet Isomaltulose meinen Zähnen?

Isomaltulose ist ein zahnfreundlicher Zucker. Kariesfördernde Bakterien können diesen nicht zu Säuren umwandeln, die den Zahnschmelz angreifen würden. Isomaltulose hat somit keinen Einfluss auf die Kariesbildung.

Belastet Isomaltulose meinen Blutzuckerspiegel?

Isomaltulose wirkt sich nur geringfügig auf den Blutzuckerspiegel aus. Mit einem glykämischen Index von 32 entspricht die blutzuckersteigernde Wirkung gerade einmal 32% des Effekts von Glucose (Traubenzucker) 1.

Kann ich als Diabetiker Isomaltulose verwenden?

Isomaltulose ist auch für Diabetiker im Rahmen ihrer Ernährungstherapie geeignet. Isomaltulose belastet den Blutzuckerspiegel weniger als herkömmlicher Haushaltszucker, spart damit Insulin und entlastet die Bauchspeicheldrüse. Durch die langsame und gleichmäßige Bereitstellung von Glucose beugt Isomaltulose zudem Unterzuckerungen vor.

Wie wirkt sich Isomaltulose beim Sport aus?

Durch die im Vergleich zu Saccharose (Haushaltszucker) langsamere Glucosebereitstellung aus Isomaltulose wird der Körper gleichmäßiger und über einen längeren Zeitraum mit Zuckerenergie versorgt. Dies kann gerade im Kraft- und Ausdauersport von Vorteil sein.
Durch die geringere Blutzuckerbelastung und den folglich niedrigeren Insulinspiegel 2 unterstützt die Verwendung von Isomaltulose anstelle von Saccharose oder Glucose zudem die Fettverbrennung (Fettoxidation). Insulin stellt einen hemmenden Faktor dar, der bei anderen hoch-glykämischen Zuckern die Fettoxidation deutlich ausbremst. Die niedrigere Insulinfreisetzung bei Isomaltulose beeinflusst die Fettverbrennung weniger und verbessert damit auch die „Nachbrennsphase“ 3.

Ist Isomaltulose auch bei Lactoseintoleranz, Fructoseunverträglichkeit oder Zöliakie geeignet?

Für Menschen mit Lactoseintoleranz und Zöliakie ist Isomaltulose problemlos verwertbar.
Menschen mit Fruchtzuckerunverträglichkeit sollten Isomaltulose zunächst in kleinen Mengen auf ihre Verträglichkeit testen. Wie Haushaltszucker ist auch Isomaltulose eine Fructosequelle. Durch die langsamere Verdauung bekommt der Körper jedoch mehr Zeit, die freigesetzte Fructose aufzunehmen, so dass Isomaltulose unter Umständen verträglicher als herkömmlicher Zucker sein kann. Da Glucose erfahrungsgemäß die Resorption von Fructose verbessert, kann das ausgeglichene Verhältnis von Fructose und Glucose nach der Isomaltulose-Verdauung möglicherweise ebenfalls zu einer besseren Verträglichkeit beitragen.

Wirkt Isomaltulose abführend, wenn ich diese in größeren Mengen konsumiere?

Isomaltulose wird zwar langsam, aber nahezu vollständig verdaut sowie resorbiert und wirkt in üblichen Zuckermengen genossen daher nicht abführend. Ein Verzehr in unüblich hohen Zuckermengen ist auch bei Isomaltulose nicht zu empfehlen.

Wie viel Kalorien enthält Isomaltulose?

Isomaltulose liefert wie die meisten Zucker 4 Kilokalorien pro Gramm.

Schmeckt Isomaltulose genauso süß wie Haushaltszucker?

Isomaltulose weist im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltszucker einen dezenten, natürlichen Süßgeschmack auf, der 40% der Süßkraft von Saccharose entspricht. Der Geschmack ist dennoch rein und ohne Bei- bzw. Nachgeschmack.


Quellen

  1. Atkinson, Fiona S.; Foster-Powell, Kaye; Brand-Miller, Jennie C. (2008): International tables of glycemic index and glycemic load values: 2008. Diabetes Care 31 (12): 2281–2283.
    [Link zum Abstract]
  2. van Can, Judith G P et al. (2009): Reduced glycaemic and insulinaemic responses following isomaltulose ingestion: implications for postprandial substrate use. Br J Nutr 102 (10): 1408–1413.
    [Link zum Abstract]
  3. West, Daniel J. et al. (2011): Isomaltulose Improves Postexercise Glycemia by Reducing CHO Oxidation in T1DM. Med Sci Sports Exerc 43 (2): 204–210.
    [Link zum Abstract]