Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 1 – Grundlagen
Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift. In der Folge wird kein oder nur sehr wenig Insulin gebildet. Ohne dieses Hormon ist die Aufnahme von Glucose in viele Körperzellen stark eingeschränkt, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Während eine gesunde Bauchspeicheldrüse auch im nüchternen Zustand Insulin freisetzt, um die Glucoseabgabe aus der Leber zu regulieren, entfällt dieser Mechanismus beim Typ-1-Diabetes. In der Folge steigt die Glucosekonzentration im Blut an, während die Zellen nur unzureichend versorgt werden.
Gesundheitsrisiken bei Diabetes mellitus Typ 1
Menschen mit Diabetes Typ 1 müssen ihren Blutzuckerspiegel dauerhaft im Blick behalten. Kommt es zu starken Schwankungen, können Folgeprobleme entstehen, die den Alltag beeinflussen. Eine sorgfältige Kontrolle der Werte ist daher wichtig, um mögliche Belastungen zu vermeiden.
Zuckerkonsum bei Diabetes mellitus Typ 1
Zucker spielt bei dieser Erkrankung eine besondere Rolle, da er den Blutzuckerspiegel unmittelbar beeinflusst. Betroffene achten deshalb genau darauf, welche und wie viele zuckerhaltige Lebensmittel sie zu sich nehmen. Dabei geht es vor allem um die richtige Abstimmung von Ernährung, Insulinzufuhr und Alltagssituationen.
Regulation von Zuckerarten im Überblick
Verschiedene Zuckerarten unterscheiden sich in ihrer Aufnahmegeschwindigkeit und ihrem Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Diese Unterschiede werden mit dem glykämischen Index (GI) beschrieben. Er gibt an, wie stark 50 g Kohlenhydrate eines Lebensmittels den Blutzuckerspiegel im Vergleich zu Glucose (GI = 100) ansteigen lassen.
Glykämischer Index (GI) von Zuckerarten im Vergleich:
- Glucose: (Traubenzucker): GI 100 (sehr hoch)
- Haushaltszucker: (Saccharose = Glucose + Fructose)): GI 65 (sehr hoch)
Zuckerarten mit niedrigen glykämischen Index:
- Allulose: GI 1 (sehr gering)
- Erythritol: GI 0 (keinen, allerdings nur zum mäßigem Verzehr empfohlen!)
- Galactose: GI 20 (gering)
- Isomaltulose: GI 32 (gering)
- Mannose: GI 5 (sehr gering)
- Tagatose: GI 3 (sehr gering)
- Trehalose: GI 38 (gering)
- Ribose: GI 5 (sehr gering)
Die Werte zeigen, dass Zuckerarten unterschiedlich schnell ins Blut aufgenommen werden und damit den Blutzuckerspiegel verschieden stark beeinflussen.
Eigenschaften ausgewählter Zuckerarten
Zuckerarten unterscheiden sich in Struktur, Verdauungsgeschwindigkeit und glykämischem Index. Während Glucose den Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigen lässt, werden andere Zuckerarten langsamer aufgenommen oder teilweise unverändert ausgeschieden. Diese Unterschiede sind in Tabellenwerten wie dem GI dargestellt und bieten eine Möglichkeit, den Einfluss verschiedener Zuckerarten vergleichend zu beschreiben.
Allulose
Allulose ist ein Einfachzucker, der in geringen Mengen in der Natur vorkommt. Der glykämische Index liegt bei etwa 1 und damit deutlich niedriger als der von Saccharose (Haushaltszucker, GI ≈ 65).
Erythritol
Erythritol gehört zu den Zuckeralkoholen (Polyole). Es wird kaum verstoffwechselt und größtenteils unverändert ausgeschieden. Sein glykämischer Index liegt bei 0.
Galactose
Galactose ist ein Einfachzucker, der im Körper nach und nach in Glucose umgewandelt werden kann. Der glykämische Index liegt bei etwa 20.
Isomaltulose
Isomaltulose ist ein Disaccharid aus Glucose und Fructose. Die Spaltung im Dünndarm erfolgt langsamer als bei Saccharose. Der glykämische Index beträgt etwa 32.
Mannose
Mit einem glykämischen Index von 5 zählt Mannose zu den Kohlenhydraten, die den Blutzuckerspiegel nur sehr gering beeinflussen.
Tagatose
Tagatose ist ein Zucker mit sehr niedrigem GI (≈ 3). Nur ein Teil der aufgenommenen Menge gelangt in den Blutkreislauf.
Trehalose
Trehalose besteht aus zwei Glucoseeinheiten. Ihre Verdauung erfolgt langsamer, da das Enzym Trehalase im Dünndarm nur in begrenzter Menge vorliegt. Je nach individueller Enzymaktivität kann der glykämische Index variieren; GI (≈ 38).
Ribose
Ribose ist ein Zucker, der sich strukturell von Glucose unterscheidet und im Energiestoffwechsel eine Rolle spielt. Der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel GI (≈ 5) unterscheidet sich von dem anderer Zuckerarten.
Quellen
- Atkinson, F. S.; Foster-Powell, K.; Brand-Miller, J. C. (2008): International tables of glycemic index and glycemic load values: 2008. Diabetes Care 31 (12): 2281–2283.
[Link zum Abstract] - Foster-Powell, Kaye; Holt, Susanna H. A.; Brand-Miller, Janette C. (2002): International table of glycemic index and glycemic load values: 2002. Am J Clin Nutr 76 (1): 5–56.
[Link zum Abstract]