Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe

Zuckeraustauschstoffe

Zuckeraustauschstoffe sind süß schmeckende Substanzen mit einem vergleichsweise geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Hierzu gehören sogenannte Zuckeralkohole (Polyole) wie Erythritol, Xylit, Sorbit und Isomalt sowie Fruchtzucker (Fructose). Diese waren – wie es der Name bereits andeutet – ursprünglich dazu gedacht, herkömmlichen Haushaltszucker (Saccharose) besonders in Diabetikerprodukten zu ersetzen (bis Diabetikerprodukte 2010 vom Markt genommen wurden). Daneben sind Zuckeralkohole durch ihre zahnfreundlichen Eigenschaften auch ein beliebter Zuckerersatz in Kaugummis oder Zahnpasten.
Zuckeraustauschstoffe dürfen allerdings nicht mit Süßstoffen verwechselt werden. Anders als die überwiegend synthetischen Süßstoffe werden Zuckeraustauschstoffe allesamt aus natürlichen Quellen gewonnen und sind damit gesundheitlich weitgehend unbedenklich. Als einzige bislang bekannte Nebenwirkung können Polyole – mit Ausnahme von Erythritol – bei übermäßigem Genuss leicht abführend wirken (etwa ab 20-50 g am Tag).

Zuckeralkohole (Polyole) lassen sich von herkömmlichen Zuckern ableiten und unterscheiden sich von diesen lediglich darin, dass die typische Carbonylgruppe durch eine Alkoholgruppe eingetauscht ist. Hierdurch zählen Erythritol, Sorbit oder Isomalt chemische betrachtet nicht mehr zu den Zuckern sondern zu den Alkoholen. Mit dem Alkohol, den wir aus alkoholischen Getränken kennen, haben Zuckeralkohole – außer einigen chemischen Grundstrukturen – jedoch nichts gemeinsam. Da Zuckeralkohole zwar keine Zucker sind, aber dennoch süß schmecken, werden sie besonders gerne in „zuckerfreien“ Produkten wie Kaugummis verwendet.

Süßstoffe

Süßstoffe sind eine sehr durchmischte Gruppe von meist synthetischen, teilweise aber auch natürlich vorkommenden Subtanzen. Sie fördern keine Karies, wirken sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus und liefern nur wenige bis gar keine Kalorien. Charakteristisch für Süßstoffe ist ihre extreme Süßkraft. Im Vergleich zu Haushaltszucker (Saccharose) schmecken diese 100-, 1.000 und teilweise sogar 10.000-mal süßer.

Für viele Diabetiker und Abnehmwillige galten Süßstoffe lange Zeit als perfekte Alternative zu Zucker. Doch seit es synthetische Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin, Acesulfam oder Cyclamat gibt, so lange gibt es auch kritische Stimmen, die deren Unbedenklichkeit für den Menschen in Frage stellen. Sie sollen krebserregend und diabetesfördernd sein, Heißhungerattacken verursachen und damit zu Übergewicht beitragen 1. Viele dieser Effekte wurden jedoch nur in Tierversuchen beobachtet und konnten beim Menschen bislang nicht bestätigt werden. Ob Süßstoffe in herkömmlichen Mengen die menschliche Gesundheit beeinträchtigen ist nach wie vor umstritten und bietet reichlich Diskussionsstoff 1. Bislang bewertet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Süßstoffe in den üblichen Verzehrmengen als gesundheitlich unschädlich.


Quellen

  1. Olivier, Bruyere et al. (2015): Review of the nutritional benefits and risks related to intense sweeteners. Arch Public Health 73: 41. [Link zum Abstract]