Trehalose

Trehalose – stabiler Zweifachzucker mit natürlichem Ursprung

Trehalose ist ein natürlich vorkommender Zweifachzucker (Disaccharid), der aus zwei Glucose-Molekülen besteht. In der Natur schützt sie empfindliche Zellstrukturen bei Kälte, Hitze oder Trockenheit – etwa bei Pflanzen, Pilzen oder Insekten. Diese Stabilität macht Trehalose auch für die Lebensmittelherstellung interessant, zum Beispiel in Speiseeis oder backstabilen Rezepturen.

Im menschlichen Körper wird Trehalose im Dünndarm durch das Enzym Trehalase gespalten. Die Aufnahme der Glucose-Bestandteile erfolgt im Vergleich zu anderen Zuckerarten verzögert, was zu einer langsamen Freisetzung führt.

Ist Trehalose natürlich?

Ja, Trehalose ist ein natürlicher Bestandteil der Ernährung. Sie kommt in Speisepilzen, Honig, Krustentieren wie Garnelen sowie in Lebensmitteln mit Hefeanteil wie Brot oder Bier vor. Die industrielle Herstellung erfolgt aus Stärke durch enzymatische Umwandlung.

Wie wirkt sich Trehalose auf den Blutzuckerspiegel aus?

Trehalose wird in zwei Glucoseeinheiten zerlegt, die jedoch nur langsam ins Blut übergehen. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer an als bei reinem Glucose- oder Haushaltszuckerkonsum. Die Insulinausschüttung ist ebenfalls geringer. Der glykämische Effekt kann individuell variieren – abhängig von der körpereigenen Aktivität des Enzyms Trehalase.

Ist Trehalose für Diabetiker geeignet?

Trehalose kann aufgrund ihrer langsameren Aufnahme eine geeignete Alternative sein. Da die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel individuell unterschiedlich ausfällt, empfiehlt sich bei Diabetes eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Eine begleitende Blutzuckerkontrolle kann zusätzliche Sicherheit geben.

Wie viele Kalorien liefert Trehalose?

Trehalose enthält etwa 4 kcal pro Gramm – vergleichbar mit anderen Zuckerarten.

Wie süß schmeckt Trehalose?

Die Süßkraft liegt bei etwa 45 % im Vergleich zu Haushaltszucker. Sie besitzt einen dezenten, klaren Geschmack ohne Nebennoten und eignet sich gut zum Süßen milder Speisen.

Warum bräunt Trehalose nicht beim Erhitzen?

Trehalose gehört zu den nicht-reduzierenden Zuckern und nimmt nicht an der sogenannten Maillard-Reaktion teil, bei der Zucker mit Eiweißen reagieren und Bräunung sowie Aromastoffe entstehen. Daher karamellisiert Trehalose nicht – ein Vorteil für helle oder farbsensible Rezepturen.

Ist Trehalose zahnfreundlich?

In bisherigen Untersuchungen wurde keine kariogene Wirkung festgestellt. Trehalose scheint von Mundbakterien nicht so leicht verstoffwechselt zu werden wie andere Zuckerarten.

Ist Trehalose für Personen mit Intoleranzen geeignet?

Trehalose ist eine reine Glucosequelle und enthält weder Laktose noch Fructose oder Gluten. Sie kann daher grundsätzlich auch bei Lactoseintoleranz, Zöliakie oder Fructoseunverträglichkeit verwendet werden. Bei bestehender Darmempfindlichkeit empfiehlt sich ein vorsichtiger Einstieg mit kleinen Mengen, insbesondere bei kürzlich diagnostizierter Zöliakie oder nicht vollständig abgeklungenen Beschwerden.

Kann Trehalose abführend wirken?

In üblichen Mengen wird Trehalose gut vertragen. Bei Personen mit verminderter Trehalase-Aktivität kann der Genuss größerer Mengen zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder weicherem Stuhl führen.

Wann sollte Trehalose nicht verwendet werden?

Bei einer seltenen Trehaloseintoleranz – einem Enzymmangel, bei dem das Enzym Trehalase nur eingeschränkt aktiv ist – kann Trehalose nicht richtig gespalten werden. Dies kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Personen mit dieser Intoleranz reagieren meist auch empfindlich auf Pilze, da diese ebenfalls Trehalose enthalten. Betroffene sollten auf den Verzehr verzichten.

Quellen

  1. Richards, A. B. et al. (2002): Trehalose: a review of properties, history of use and human tolerance, and results of multiple safety studies. Food Chem Toxicol 40 (7): 871–898.
    [Link zum Abstract]
  2. Neta, T.; Takada, K.; Hirasawa, M. (2000): Low-cariogenicity of trehalose as a substrate. J Dent 28 (8): 571–576.
    [Link zum Abstract]
  3. van Can, Judith G P et al. (2009): Reduced glycaemic and insulinaemic responses following isomaltulose ingestion: implications for postprandial substrate use. Br J Nutr 102 (10): 1408–1413.
    [Link zum Abstract]

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